Sonntag, 23. Oktober 2011

Neues aus Esperanza

Verrückt wie schnell die Zeit vergeht, ich bin jetzt nur noch 8 Monate weg ;)
Bevor ich aber erzähle was ich in letzter Zeit so erlebt habe, schreibe ich mal ein bisschen über meine Familie. Meine Gasteltern heißen Ruben und Alicia. Sie ist Lehrerin, arbeitet aber meistens am Nachmittag und er macht irgendwas auf den Farmen hier in der Umgebung. Das hab ich noch nicht so ganz verstanden, auf jeden Fall ist er immer viel unterwegs und erzählt den Bauern was sie anbauen können und solche Sachen. Dann habe ich drei Gastschwestern. Die jüngste (12 Jahre) heißt Anita und teilt sich das Zimmer mit Pauli. Die ist 17 Jahre alt und macht ab Januar ein Austauschjahr in Österreich. Und meine älteste Gastschwester (19) heißt Tati. Sie war ein Jahr in Australien, studiert jetzt und mit ihr teile ich mir mein Zimmer.
Das Haus ist für argentinische Verhältnisse relativ groß (was aber nicht viel heißt, weil hier alle Häuser nur ein Stockwerk haben, einen winzigen Garten und auch sonst kleiner sind als bei uns) und ist nur 4 Blocks vom Marktplatz entfernt. Also Esperanza ist wirklich extrem schachbrettartig und es gibt weder Berge noch Kurven oder sowas in der Art. Das fand ich zwar am Anfang etwas kompliziert, aber man gewöhnt sich ziemlich schnell daran.
meine Gastfamilie: Anita, Ruben, ich, Alicia, Tati, Pauli

Marktplatz

Marktplatz mit Basilika

mein zu Hause

und so siehts außerhalb der Stadt aus

ohne Berge oder etwas in der Art ;)

und so sehen die Straßen aus...

In den letzten Wochen habe ich natürlich wieder einiges erlebt. Außer Schule, Freunde treffen, Volleyball, Disco und diesem alltäglichen Zeug hab ich mit meiner Gastschwester Pauli einen Ausflug auf den Friedhof gemacht :D Das war etwas gruselig weil die hier keine schöne Gräber mit Blumen und so haben, sondern eine Art kleine Häuser wo die Särge drin aufbewahrt werde. Außerdem hat sich Pauli hinter einem von diesen Häusern versteckt und mich übelst krass erschreckt ;D

der Eingang zum Friedhof


die Häuser mit den Särgen

in einige von den größeren kann man auch reingehen, wenn man den Schlüssel hat

und dann gibts noch kleinere...

Der Friedhof lag ein bisschen außerhalb und grade als wir angekommen sind, ist mein Fahrradreifen geplatzt. Das heißt wird durften bei praller Sonne und fast 30 Grad zurückschieben, was zwar fast eine Stunde gedauert hat, aber trotzdem ganz lustig war.

Da mein ältere Gastschwetser Tati ja in Australien war, waren ihre Gasteltern von dort zwei Wochen zu Besuch in Esperanza. An einem Tag sind wir mit ihnen in die Nachbarstadt Rafaela gefahren und haben uns dann noch eine Farm angeschaut.
Pauli, ich, Kat und Ian (die Australier)  und der Farmführer

Kat fand die Kühe dann doch nicht so cool

Pauli und ich

und die Kühe



Am 14.10. waren wir dann alle zusammen in Rosario, was die zweitgrößte Stadt Argentiniens und überraschend schön ist. Erst sind wir ein bisschen durch die Stadt geschlendert und dann haben wir das "Monumento Nacional A La Bandera" angeschaut. Das wurde hier gebaut weil in Rosario zum aller ersten Mal die argentinische Flagge gehisst wurde. Zum Mittagessen haben wir uns an den Fluss gesetzt (der ziemlich riesig ist) und danach haben wir wieder ein bisschen die Stadt angeschaut. Am Ende sind wir noch in ein Einkaufszentrum gegangen, wo es für alle ein Eis gab. Auf der Heimfahrt mussten wir allerdings noch eine Stunde an einer Tankstelle halten, weil der Strom ausgefallen war und garnichts mehr funktioniert hat. Dafür gab es aber auch einen wunderschönen Sonnenuntergang.
in der Stadt

das Monument mit Tor davor

das Tor mit immer brennendem Feuer

das Monument

und von vorne

kleine Auswahl von Mate

der Fluss

Blick vom Monument



in der Stadt


Sooo, es gibt natürlich noch viel mehr zu berichten, aber das soll fürs erste reichen und mal sehen wann ich es wieder schaffe...
ich wünsche euch noch wunderschöne Ferien,
ich denk an euch
Nelli :*






Montag, 3. Oktober 2011

Der erste Monat

Grüße aus Argentinien!
Nur für meinen Papa habe ich mich jetzt doch entschlossen euch so oft wie es geht über mein Leben hier in Esperanza zu informieren, auch wenn ich wahrscheinlich nicht immer genug Zeit haben werde.
Ich bin ja jetzt schon einen Monat und ein paar Tage hier und habe auch schon einiges erlebt. Natürlich hat es mit dem Flug hierher angefangen, mit dem Kennenlernen meiner Gastfamilie und den ersten Schultagen. Überall wurde ich superfreundlich aufgenommen und habe, trotz den Sprachproblemen, gleich Freunde gefunden.

Sonnenaufgang über Argentinien


Mein neues zu Hause



erster Schultag - Willkommensschild



Sonnendeck für die Pausen




Caro, Lelu, ich, Memi, Soli


Wenn ich nicht gerade Spanisch lerne (was ich natürlich den großteil der Zeit mache: Vokabeln, Grammatik, ... 3 Stunden am Tag :D ), gehe ich gerne mit meinen Freunden in den Park oder nachts natürlich in die Disco. Das heißt: gegen 1 trifft man sich, trinkt, zieht sich um und macht sich zischen halb 3 und 3 auf den Weg. In Esperanza ist vor allem das TEOS beliebt, wo auch Leute hinkommen, die über 2 Stunden weit weg wohnen. Aber es gibt noch andere Clubs (z.B. Menta, oder HOPE) und natürlich andere Feste, wie die Fiesta de la Primavera, die hier zum Frühlingsanfang am 21.09. veranstaltet wurde. Wie so oft hatten wir an dem Tag keine Schule und so wurde nicht nur bis 7 Uhr morgens gefeiert, sondern direkt bis 17 Uhr am Nachmittag.


im Park mit Lelu und Soli



der See - mit Lelu



und nochmal mit Soli



Vino con Coca


Memi, Soli, Saami


Soli
-vor der Fiesta de la Primavera-

Außerdem hatte ich neben meinen wöchentlichen Rotarymeetings (das Essen dort ist supergut) auch schon ein großes Rotarytreffen mit allen Austauschschülern aus meinem Distrikt. Das hat super  Spaß gemacht, nicht zuletzt weil es dort keine Regeln gab und wir machen konnten, was wir wollten. :D

mit Sabri (Argentinien) und Anna (Deutschland)



das allerleckerste Eis (nur für Annouki <3 )

das berühmte argent. Fleisch :D

ein paar von den Austauschschülern

In der letzten Woche hatte ich jeden Tag mit der Semana de la Juventud zu tun. Das war zwar teilweise anstrengend, hat aber auch richtig viel Spaß gemacht. Jede Klasse (auf meiner Schule gibt es 5, ich gehe in die 4.) hatte eine Thema (1.: Ägypten, 2.: Griechenland, 3.: Wikinger und 4.: Indien), zu dem sie einen Umzugswagen bauen mussten und unter dem die ganze Woche stand. Außerdem mussten sich jede Klasse einen Tanz ausdenken und einen Sketch drehen - meine Klasse im Supermarkt und ich hatte auch eine Rolle. Das ganze ging von Mittwoch bis Freitag und hier kommt mal grob zusammen gefasst der Ablauf:

Mittwoch: 
19 Uhr Eröffnung in der Sporthalle, jede Klasse hatte Trommeln, Fahnen, Tröten und Sprühzeug dabei und alle sind halb durchgedreht ;) Die Klassen sind in verschiedenen Spielen gegeneinander angetreten, es wurden die Tänze vorgeführt und zwischendurch lief immer wieder Musik, es wurde getanzt und viel rumgeschrien

Donnerstag:
8 Uhr im Alma Juniors Club, das ist ein großes Gelände mit Sportanlagen, Schwimmbädern und solchen Sachen. Wieder gab es verschiedene Wettkämpfe zwischen den Klassen bei denen Punkte gesammelt wurden. Unter anderem gab es Sackhüpfen, Tauziehen, Frauenfußball, aber auch ganz verrückte Sachen und am Ende eine große Wasserschlacht.

Freitag:
7.30 Uhr in der Schule, erst gab es einen Vortrag von Feuerwehrmännern, dann nochmal verschiedene Spiele und am Ende musste jede Klasse ihr Klassenzimmer zum Thema der Woche gestalten. Wir haben ein indisches Museum gebaut mit dem Taj Mahal, Ghandi, dem Ganges und solchen Sachen.
19 Uhr wurde wieder in der Sporthalle gefeiert. Alle hatten sich zu dem jeweiligen Thema verkleidet und es gab wie am Mittwoch ordentlich Lärm und Party. Außerdem wurden die Karossen präsentiert, die Videos gezeigt und am Ende gab es die große Auswertung der Punkte. Meine Klasse ist am Ende zweiter Platz geworden und hat 175 Pesos gewonnen.


Mittwoch - warten vor der Turnhalle


die halbe Schule auf der Straße


einige von unseren Fahnen
-Cuarto una pasion inexplicable-

Klassenbild

Donnerstag - das Fußballspiel

unsere Mannschaft

Freitagmorgen - das Indienmuseum 
Pau, Soli, Jesi als Hindus verkleidet

unser Taj Mahal mit Lelu und Gonza

meine Klasse als Hindus

Das soll fürs erste reichen, ich hoffe es geht euch allen gut und wir sehen uns dann bald wieder,
Grüße aus Argentinien
Nelli